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Marker für Alzheimer

Marker für Alzheimer

HAMBURG (mut). Transthyretin, ein Protein, das Schilddrüsenhormone vom Blut in den Liquor bringt, eignet sich offenbar als Marker für die Alzheimer-Demenz, hat Professor Inga Zerr von der Universität Göttingen beim Neurologenkongress in Hamburg berichtet.

Ihre Arbeitsgruppe hat die Konzentration von Transthyretin bei unterschiedlichen Demenzformen untersucht. Transthyretin wird im Plexus choroideus gebildet und in den Liquor sezerniert, ebenso in der Leber generiert und ins Blut ausgeschüttet.

Etwa ein Zehntel des peripheren Transthyretins gelangt ins Gehirn, so Zerr. Das Transportprotein bildet mit Beta-Amyloid lösliche Komplexe und verhindert so dessen Aggregation zu Amyloidfibrillen und -plaques. Bei Alzheimer ist im Liquor die Konzentration des Proteins reduziert.

Wie spezifisch die Transthyretin-Werte im Liquor für Morbus Alzheimer sind, hat Zerrs Team in Liquorproben bei 92 Demenzpatienten sowie 13 Patienten mit Normaldruck-Hydrozephalus und 19 gesunden Kontrollpersonen untersucht.

Um etwa ein Viertel erniedrigt

Unter den Demenzpatienten waren solche mit Morbus Alzheimer (23), Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (18), Lewybody-Demenz (23), vaskulärer Demenz (18) und frontotemporaler Demenz (10).

Die Konzentration des Transportproteins war nur bei Alzheimer erniedrigt – um etwa ein Viertel.

Bei den anderen Demenzpatienten waren die Werte ähnlich wie bei gesunden Kontrollpersonen. Die Konzentrationen waren um so niedriger, je weiter die Alzheimererkrankung fortgeschritten war.

Ob die Werte auch schon bei ersten kognitiven Einschränkungen auffällig sind, lasse sich noch nicht beurteilen. Auch Patienten mit Normaldruckhydrozephalus hatten niedrige Werte, hier vermutet Zerr Störungen bei der Liquorsynthese als Ursache.

Dagegen waren Beta-Amyloidfragments Aß1-42 und Tauprotein wenig spezifisch: Tau war bei allen Demenzpatienten erhöht, Aß1-42 erniedrigt.

Eine gewisse Spezifität für Alzheimer besteht erst, wenn man die Spiegel für Phospho-Tau und Tau sowie Aß1-42 und Aß1-40 in Beziehung setzt.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/extras/druckansicht/?sid=823994&pid=832233